So Arschloch das Jahr 2020 auch war, am Ende kommt doch noch was richtig Gutes bei rum. Denn mit der Meldung, dass die KEG Konversions-Grundstückentwicklungsgesellschaft das Milchsackgelände an der Gutleutstraße 294 erworben hat, ist die Zukunft des Tanzhaus West und Dora Brilliant gesichert. Denn Ziel soll sein, dass das Gelände langfristig als Standort für die freie Kunst- und Kulturszene gesichert wird.
Das sind wirklich wundervolle Nachrichten, denn mit dieser Sicherheit kann das Tanzhaus West endlich wieder zukunftsorientiert planen und es fallen viele negative Faktoren weg, die in der Vergangenheit dem im Wege standen.
Denn in dem mittlerweile 17-jährigen Bestehen des Clubs war es nicht immer sicher, wie es weitergehen wird. Der lange Atem des Teams dahinter und vor allem der unermüdliche Einsatz vom Macher Matthias Morgenstern haben das Tanzhaus West, trotz so mancher Widrigkeiten so lange bestehen lassen. Mit der neuen Situation beginnt ein neuer Abschnitt, der auch frischen Wind auf das ganze Gelände bringt.
Das Milchsackgelände ist nach dem Gründer der ehemaligen Druckfarbenfabrik, Carl Milchsack, benannte. Das Areal im Gutleutviertel ist seit vielen Jahren ein bekannter Standort der freien Kunst- und Kulturszene Frankfurts. Auf dem Gelände befinden sich das freie Theater Landungsbrücken, Künstler-Ateliers und natürlich das Tanzhaus West und Dora Brilliant.
Die KEG konnte die rund einen Hektar große Fläche vom Enkel des Gründers und geschäftsführendem Gesellschafter der Erbengemeinschaft, Peter Peters, erwerben. „Damit geben wir auch der vorhandenen Nutzungsvielfalt am Standort eine Zukunft“, sagt Mike Josef, Planungsdezernent und Vorsitzender des Aufsichtsrates der KEG. „Die freie Kunst- und Kulturszene wird auch künftig hier aktiv sein können. Das ist eine gute Botschaft, gerade in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, Flächen für Kunst und Kultur zu sichern.“
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Die langfristige Sicherung des Standortes für Kultur und Kreative ist auch Peters eine Herzensangelegenheit: „Es ist mir wichtig, dass das Familienerbe in gute Hände kommt“, sagt er. Und: „Bodenspekulanten will ich hier nicht haben.“ Als langjähriger Vermieter und Verwalter der Liegenschaft trägt Peters an der Entwicklung des Areals und der heutigen Nutzung entscheidenden Anteil. Faire Mieten und ein offener Umgang ermöglichten insbesondere Künstlern und Kulturschaffenden die Ansiedlung auf dem Gelände und die kreative Nutzung der vorhandenen Hallen und Räume. Über die Jahre entstand ein friedvolles Neben- und Miteinander recht unterschiedlicher Mieter.
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„Was Herr Peters geschaffen hat, wollen wir bewahren und weiterentwickeln“, bestätigt Klaus-Peter Kemper, Geschäftsführer der KEG. Die Vielfalt und der künstlerisch-kreative Schwerpunkt passten sehr gut in die Nutzerstruktur der KEG-Liegenschaften.
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Auf dem Milchsackgelände wird die KEG zunächst den Zustand der Gebäude erfassen, um eine angemessene Instandhaltung zu gewährleisten. Perspektivisch will sie die vorhandene Struktur durch eine behutsame Neuentwicklung im hinteren Teilbereich sinnvoll ergänzen.
Quelle: frankfurt.de/aktuelle-meldung/meldungen/milchsackgelaende