Soundcloud war mal das Lieblingstool aller Produzenten und DJ´s. Mit Einführung des neuen Copyright-Filters und seinen Macken hat Soundcloud allerdings viel an Credits bei seinen Usern verspielt. Auch bisherige Umgewöhnungen nach Updates waren nicht immer prickelnd. Am Ende konnte (musste) man sich aber irgendwie damit arrangieren und manche der Neuerungen waren sogar ganz gut.
Diese Updates waren eigentlich auch alle nur halb so schlimm und eigentlich nicht der Rede wert. Doch wenn man sich nun mal das letzte Update für die Einzelansicht betrachtet… Die Shitstorms auf den verschiedenen Kanälen sprechen eine deutliche Sprache. Keiner will dieses Update. Denn dieses Update ist eher ein Downgrade direkt zurück in die Steinzeit. Als man zwar Ideen, aber keinen Plan hatte, wie sie umzusetzen sind und einfach mal ein wenig experimentierte.
Oh Soundcloud, wer macht eigentlich bei Dir die Designs und prüft sie auf Nutzerfreundlichkeit? Habt ihr denn keine Betatester bestehend aus Musikern, Bloggern und normalen Usern? Scheinbar nicht. Denn anders kann man sich die neue Art der Präsentation dieser Einzelansicht nicht vorstellen. Wieso durfte die so live gehen?
Doch fassen wir mal kurz zusammen, was da so alles nicht stimmt an diesem Update.
- Die Cover, schon immer quadratisch (seit Vinyl), werden nun von 500×500 Pixel Breite auf ein höheres Format hochgerechnet, hinter die Waveform gelegt und beschnitten. Sieht schön scheiße aus. Nicht zuletzt wegen des Weichzeichners beim vergrößern. Allen Cover-Artists hat man mit dieser Anpassung mal schön in den Arsch getreten.
- Das Cover können nun z.B. Blogger nicht mehr ohne erheblichen Mehraufwand herunterladen. Als ob Soundcloud das Internet nicht verstanden hätte.
- Die Infos zum Track hat man nun rechts oben “versteckt” und müssen extra angeklickt werden, als ob sie nur schnödes, unwichtiges Beiwerk wären. Dabei ist dies neben dem Content zum Hören mit das Wichtigste.
- Die Kommentare sind dafür nun in den Mittelpunkt, direkt unter den Track gerückt worden. Diese sind ja auch “wichtiger” als die Infos vom Artist selber. Da fragt man sich, ob Soundcloud Facebook Konkurrenz machen will.
Das sind soweit die Dinge, die uns bei unserer Arbeit mit Soundcloud aufgefallen sind. Viele andere User haben aber noch mehr Kritikpunkte, angefangen von der App bis hin zur Performance des Dienstes.
Fast scheint es so, als möchte man das 2. MySpace werden. Na dann Soundcloud viel Glück. Ihr seid auf dem besten Wege. Normale User und vor allem Eure “zahlende” Kundschaft haben jedenfalls immer weniger Bock, weil man ihre Bedürfnisse immer mehr mit Füssen tritt.
Neben den vielen erbosten Kommentaren auf Facebook und Soundcloud finden auch andere Webseiten zu diesem Thema und ganz im Allgemeinen zum Zustand von Soundcloud passende Worte.
Ich fühlte mich mitunter verarscht. Und ich fühlte mich das ganz zurecht, wie ich finde.
www.kraftfuttermischwerk.de – Soundcloud ist durchIch kann mich des Eindrucks nicht länger erwehren, dass bei Soundcloud ein Experiment läuft, indem es darum geht, wie sehr man zahlende Kunden verarschen kann. Sorry, aber netter kann ich es nicht mehr sagen.
www.blogrebellen.de – Der Soundcloud-Zug ist abgefahren und kommt auch nicht wieder zurück
Noch haben wir unseren Soundcloudaccount und werden ihn auch nicht so schnell aufgeben. Nicht zuletzt, da 3 weitere Jahren schon bezahlt sind. Und natürlich, weil wir mittlerweile einen enormen Fundus an Tracks, Sets und Podcast dort gesammelt haben. Wir haben aber auch schon einen Account bei Hearthis.at. Einer wundervollen Alternative mit viel Potenzial.
Wer jetzt überlegt wohin er gehen soll, der sollte dieser Plattform eine Chance geben. Soundcloud sollte sich allerdings stark überlegen was der nächste Move wird. Denn eines hat das Internet gezeigt: Die Karawane zieht schneller weiter als man denkt.