Oh ha, das sieht ja mal wieder nach eine ordentliche Packung Polit-Real-Satire aus. Denn die Berliner AfD will das jetzige Berghain verbieten. Den entsprechenden Antrag hat die Partei in der Bezirksverordnetenversammlung für Friedrichshain-Kreuzberg gestellt.
Darin heißt es: Dem aktuellen Betreiber des Clubs soll die Erlaubnis entzogen werden und ein neuer Betreiber müsste strengere Auflagen erfüllen.
- So soll das „neue“ Berghain nur noch zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens öffnen dürfen. Natürlich, „um einen drogenfreien Besuch“ zu ermöglichen und den „natürlichen Biorhythmus“ von Besuchern nicht zu stören.
- Zudem sollen künftig auch sexuelle Handlungen verhindert werden und zwar, „durch entsprechende Beleuchtung und Personal“.
- Ach ja und an der Türpolitk soll sich dann auch was ändern, damit „Zahlungswillige nicht durch unintelligente, unansehnliche Wichtigtuer selektiert würden“.
Wer sich jetzt verwundert die Augen reibt, der kann das Ganze auch online und als PDF öffentlich nachlesen. So kann man natürlich, die junge hippe Berliner Wählerschaft, auch anwerben… nämlich gar nicht.
Diesen Antrag reichte übrigens die Berliner Kommunalpolitikerin Sibylle Schmidt ein. Diese ist Jahrgang 1961 und ist als parteilose für die ADF tätig. Dort unterstützt sie vor allem die Drogenpolitik der AFD, welche Null Gramm Eigenenbedarf fordern und somit jede Kleinstmenge zu einem Verbrechen abstempeln würde.
Link: Betreibern des Berghain gewerberechtliche Erlaubnis entziehen Drucksache – DS/0738/V
Update: Laut Tagespiegel ist der Antrag wieder zurückgezogen wurden.
Der Antrag der AfD gegen den Berliner Club „Berghain“ hatte Hohn und Spott geerntet – und ist nun zurückgezogen worden. Das sagte der Sprecher des AfD-Landesverbands, Ronald Gläser, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. „Die AfD ist keine Verbotspartei.“ …
…Die Berliner AfD-Fraktion unterstützte diesen Antrag sowieso nicht. Per Twitter dementierte der Parlamentarische Geschäftsführer Frank Hansel, dass Schmidt ein AfD-Mitglied sei. Sie sitze zwar für die AfD in Berlin, sei aber parteilos.